Lesen durch Schreiben

Die Methode
Lesen durch Schreiben ist eine Methode von Dr. Jürgen Reichen. In Ihrer ursprünglichen Form schreiben die Kinder von Beginn an mit Hilfe einer Anlauttabelle und lernen sozusagen als Begleiterscheinung das Lesen. Eine Fibel, die Buchstaben der Reihe nach vermittelt und Lesetexte anbietet, gibt es nicht.
Unser Weg
An unserer Schule kombinieren wir einige Prinzipien dieser Methode mit dem klassischen Fibelunterricht. Lesen lernen wir ganz althergebracht mit unserer Fibel. Es gibt aber auch eine Anlauttabelle. Mit deren Hilfe können die Kinder schon nach wenigen Wochen in der Schule, je nach ihrem individuellen Vermögen, erste Wörter, Sätze oder gar kleine Texte schreiben. So stellen sich schon vor dem Lesen lernen erste Erfolgserlebnisse mit dem Schreiben ein.
Arbeit mit der Anlauttabelle
Bereits in den ersten Schulwochen üben die Kinder, Wörter in die hörbaren Laute zu zerlegen. In der Anlauttabelle werden die Laute mit Bildern von Gegenständen, die mit demselben Anlaut beginnen, verknüpft. So steht zum Beispiel das F neben einem Fisch. Mithilfe der Tabelle erschließen die Kinder sich die Buchstaben, die sie benötigen, um ein Wort zu schreiben.
Beispiel:
- Das Kind will das Wort Foto schreiben. Es spricht das Wort laut und hört, dass es mit dem Laut F beginnt.
- Das Kind sucht in der Tabelle das Bild das mit F anfängt und schreibt den Buchstaben ab, der daneben steht.
Dann spricht das Kind das Wort wieder laut und hört, dass der zweite Laut ein O ist. Nun sucht es das Bild das mit O anfängt und schreibt den Buchstaben ab, der daneben steht...
Am Ende steht das Wort Foto lauttreu auf dem Blatt. Vielleicht auch "Fodo". Lauttreu eben, das heißt nach Gehör.
Die Arbeit mit der Anlauttabelle fällt den Kindern natürlich umso leichter, je besser sie sich mit den Bildern und dazugehörigen Lauten auskennen. Nach und nach verinnerlichen die Kinder die Tabelle, so dass sie diese beim Schreiben immer weniger als Hilfe benötigen.
Ganz wichtig ist, dass die Kinder einen Buchstaben nicht wie die Erwachsenen sprechen, sondern nur mit dessen Laut aussprechen: also "r" statt "er", "t" statt "te" und "s" statt "es". Sonst werden beim Schreiben die Selbstlaute vergessen.
Für das Wort ENDE würde ein Kind vielleicht ND schreiben, da man diese Buchstaben ja "eN De" ausspricht. Es ist für das Gelingen der Methode also sehr wichtig und hilfreich, dass die Buchstaben von den Eltern zu Hause auch als Laut ausgesprochen werden.
Die Rechtschreibung wird bei diesen ersten Schreibversuchen nicht korrigiert, um die Motivation und Freude der Kinder für das Schreiben nicht zu trüben. Trotzdem lernen die Kinder nach einiger Zeit im Rechtschreibunterricht natürlich auch Lernwörter und Rechtschreibregeln. So nehmen die Kinder immer mehr wahr, dass es oft einen Unterschied zwischen der lauttreuen Schreibweise und der korrekten Schreibung eines Wortes gibt und lernen nach und nach Wörter rechtschriftlich korrekt aufzuschreiben.
Karin Kröner
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