Letztes Schuljahr
Schulversammlung: Giraffensprache
Manchmal eskalieren kleinere Reibereien, Provokationen oder Streitereien zu größeren Konflikten.
Oft ist der Grund, dass die Kinder nicht wissen, wie sie ihrem Ärger Luft machen können.
Dazu wurde nun die "Giraffensprache" eingeführt. Dies ist ein ritualisierter Ablauf, der folgende vier Stufen umfasst:
- Ich habe gesehen..., ich habe gehört ..., ich habe wahrgenommen, dass ...
- Ich fühle dabei..., mir geht es dabei..., das macht mich ...
- Ich brauche ...
- Ich wünsche mir von dir...
Die Kinder der Klasse 3a haben verschiedene Konfliktsituationen vorgespielt und gezeigt, wie man mit der Giraffensprache de-eskalieren kann.
Beispiel 1:
Ein Kind sieht, wie zwei Schüler in der Toilette mit Klopapier für große Unordnung sorgen.
- Ich habe gesehen, wie ihr Zwei Toilettenpapier auf dem Boden geworfen habt. Unsere Toilette ist nun ganz schön unordentlich.
- Das macht mich sauer.
- Ich brauche eine Toilette, auf der ich mich wohlfühle und ich in Ruhe aufs Klo gehen und mir die Hände waschen kann.
- Ich wünsche mir, dass ihr das aufräumt und die Toilette wieder sauber hinterlasst.
Beispiel 2:
Ein Kind sagt zu einem anderen: "Deine Mütze ist genau so hässlich wie du!"
- Ich habe gehört, wie du mich beleidigt hast.
- Darüber bin ich traurig. Und es macht mich wütend.
- Ich brauche eine Klasse, in der ich ohne Ärger und Stress lernen und arbeiten kann.
- Ich wünsche mir von dir, dass du dich entschuldigst und sowas nicht mehr zu mir sagst.
Das mag auf den ersten Blick vielleicht etwas gekünstelt wirken.
Aber wenn wir diesen Ablauf Gebetsmühlen-artig immer wieder mit den Kindern durchführen, trägt das zur De-Eskalation bei und macht dem anderen Kind bewusst, was in dem anderen Kind vorgeht.
So wird die Giraffensprache ein weiteres Werkzeug neben der Friedenstreppe, der Wiedergutmachung, der Neuen Autorität und unserem Wertekonzept allgemein.